Seiten

Mittwoch, 30. Juli 2008

Klimawandel bedroht Naturraum Alpen

Die Lebensbedingungen der TirolerInnen werden sich
aufgrund eines anhaltenden ungebremsten Klimawandels dramatisch
verändern. Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
präsentiert heute im Rahmen einer Pressekonferenz ein alarmierendes
Klimaszenario für das Bundesland Tirol und den alpinen Raum. Eine
Studie, die von Klimaforschern der Universität für Bodenkultur für
GLOBAL 2000 erstellt wurde, zeigt auf, dass im Alpenraum die Folgen
des Klimawandels verstärkt auftreten werden. Der Alpenraum reagiert
besonders sensibel auf die globale Klimaveränderung und kann daher
als "Klimafrühwarnsystem" angesehen werden. "Gerade im Alpenraum, wo
der Klimawandel rascher als anderswo voranschreitet, muss von
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft besonders rasch reagiert
werden", sagt Karl Schellmann, Klima- und Energieexperte von GLOBAL
2000. "Nur wenn jetzt konsequent in die Verringerung der
Treibhausgasemissionen und in die Anpassung an die Klimaveränderung
investiert wird, kann Tirol auch in Zukunft seine Qualität als
Lebens- und Erholungsraum erhalten."

In den nächsten Jahrzehnten werden die Jahreszeiten Sommer und Herbst
in Tirol um etwa 3 Grad wärmer. Bei einem ungebremsten Klimawandel
sind bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine Zunahme der
Durchschnittstemperaturen von bis zu 5 GradC zu befürchten. Fünf Grad
mehr klingt nach nicht viel, ist aber genau der Unterschied von der
letzten Eiszeit bis heute. Ohne Gegenmaßnahmen droht uns daher
innerhalb von Jahrzehnten eine "Heißzeit". "Weder wir Menschen noch
die Natur können sich in so kurzer Zeit an diese Aufheizung anpassen.
Gesundheitliche Probleme, besonders für Kinder und ältere Menschen,
sind zu befürchten. Außerdem droht ein massives Artensterben im
Naturraum Alpen. Der massive Temperaturanstieg könnte das Aus für
Schneehase und Murmeltier bedeuten", warnt Schellmann.

Gleichzeitig drohen im Sommer zunehmend Stromausfälle: Niedrige
Flusswasserstände beschränken die Stromerzeugung aus Wasserkraft und
der Betrieb von kalorischen Kraftwerken (insbesondere auch von
Atomkraftwerken) ist auf kühles Flusswasser angewiesen. Da
sommerliche Trockenperioden oft ganz Mittel- und Osteuropa betreffen,
schafft eine Importabhängigkeit zusätzliche Probleme. Ohne
Anpassungsmaßnahmen ist der Kollaps des Energiesystems
vorprogrammiert.

GLOBAL 2000 fordert daher folgende Anpassungs- und
Klimaschutzmaßnahmen:

- Maßnahmenprogramm zur Anpassung der Land- und Forstwirtschaft an
die Klimaerwärmung
- Schnelle Anpassung von Baunormen und Berücksichtigung des künftig
erhöhten Kühlbedarfs
- Umschichtung der Wohnbaufördermittel vom Neubau zur thermischen
Sanierung bestehender Gebäude. Völlige Streichung der
Wohnbaufördermittel ohne Energiekriterien (Sockelförderung)
- Förderung innovativer Projekte und der entsprechenden Forschung &
Entwicklung zur Senkung des Heiz- und Kühlenergiebedarfs
- Ausweitung und Begrünung von autofreien Zonen in den Städten.
Dadurch wird der CO2-Ausstoß reduziert und es werden zusätzliche
Grünflächen geschaffen

Österreich muß handeln!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich kann nur raten *nicht* die ÖVP zu wählen. Da halten sich einige für die besseren Klimaforscher.
http://de.youtube.com/watch?v=846tlpV96HU